ToughMudder NRW - 17 Kilometer, 22 Hindernisse, 5 Klimazonen und ein Team

 

Wer hätte im Vorfeld gedacht, dass Samstag der 18.06.2016 solch ein außergewöhnlicher Tag werden sollte? Außergewöhnlich in mehrfacher Hinsicht! 

Außergewöhnliches Wetter, außergewöhnlich Lauf, außergewöhnlicher Matsch, außergewöhnliche Hindernisse, ein außergewöhnliches Team und leider auch außergewöhnlich viel Wartezeit an einigen Hindernissen.

 

Aber fangen wir von Vorne an. 

Hunsrückbande

Grundstein für unser Team legten wir vor rund 2 Monaten beim ToughMudder Trainingsevent von Original Bootcamp in Köln als ich zufälliger Weise Patrick, Sven und Johannes, ebenfalls auf dem Hunsrück, kennen lernte und wir uns kurzentschlossen für den ToughMudder NRW zusammen taten. Zu uns stoß dann noch Dimitri, mit dem ich schon einige Hindernisläufe gefinisht habe. Damit war die Hunsrückbande komplett.

Rund 2,5 Stunden Anreise hatten wir vom Hunsrück nach Arnsberg im Sauerland eingeplant und machten uns dementsprechend früh auf dem Weg. Bereits während der Fahrt kristallisierte sich heraus, dass wir eine Menge Spass haben würden.

 

 

Arnsberg - ein Ort der Extreme

Bei bestem Wetter und rechtzeitig vor unserem Start kamen wir in Arnsberg an. Einige Hindernissen konnten wir bereits unterwegs schon sehen und wir mussten feststellen, dass Arnsberg doch recht hügelig ist. Wir schauten uns noch kurz das Warm-Up und den Start eines vorigen Startblocks an, bevor wir eincheckten und unsere Startnummern abholten. Noch schnell ein Bilder gemacht und dann ging es auch direkt zum Warm-up.

 

Beim Warm-Up erlebten wir die erste Überraschung. Der Himmel verdunkelte sich, es wurde kalt und es begann zu Regnen als ob es kein morgen mehr gibt. Nach nicht mal einer Minute waren wir bis auf die Haut durchnässt. Aber der Mudder MC spornte uns an und forderte von den Teilnehmer Squats, Burpees und vieles mehr. Neben dem körperlichen Warm-Up motivierte uns der MC zusätzlich. Die Kälte und die nassen Klamotten waren schnell vergessen. Dann mussten wir das erste Hindernis, eine Holzwand, überwinden um in den Startbereich zu gelangen.

 

Pünktlich zum Start klarte der Himmel ein wenig auf und der Regen wurde weniger. Es gab noch ein paar Infos zur Strecke, Sicherheitshinweise und wir sprachen das feierliche Mudder-Gelöbnis und dann ging bereits los.

 

Das erste Stück führte ganz locker durch die Getreidefelder bevor wir auf das erste Hindernis Kiss of Mud 2.0 trafen. Der Name ist Programm und uns erwartete viel Matsch. Nach einem kurzen Lauf wurden wir beim Arctic Enema auch direkt wieder rein gewaschen. Das Eiswürfelbad sorgte dafür, dass die Außentemperatur, gefühlt, rapide angestieg. 

 

Direkt im Anschluss kamen die ersten Steigungen und Heidi's Weg führte uns einige Male den Hügel hoch und wieder runter. Der Aufstieg ist unheimlich anstrengend und kräftezehrend, aber auch die Rutschpartie runter ist ziemlich krass. Das kann man gar nicht richtig beschreiben und auch die Bilder können das Gefühl der Rutschpartie nicht wiederspiegeln. Das war richtig steil, schnell und es gab auch einige Auffahrunfälle unter den Teilnehmern. Es hat allerdings höllisch Spass gemacht. 

Danach kam The Hangover. Optisch ein unspektakuläres Hindernis, aber diese schrägen Holzwände haben es echt in sich. Inzwischen merkte man das ständige Auf und Ab auch ordentlich in Oberschenkeln und Waden. Vor dem Start erwähnte der Starter MC, dass der ToughMudder NRW der steilste in Deutschland ist.

Dann wurden wir plötzlich gebremst und mussten am Liberator erstmal warten. Es hatte sich eine große Menschentraube am Hindernis gebildet, da viele Läufer und Läuferinnen einige Probleme hatten die Holzwand zu überwinden. 

In der Holzwand waren Löcher in die Holzstäbe gesteckt werden mussten, um sich daran hoch zu ziehen bzw. die Füße darauf abzustellen. Jetzt ließ sich die Sonne auch wieder blicken und wir wärmten uns mit Hüpfen und "Wer-nicht-hüpft-der-ist-kein-Mudder" Sprechchören ordentlich auf. Hier machte sich auch schnell die gute Atmosphäre bemerkbar und man kam mit anderen Teilnehmer ins Gespräch. Die Leute auf dem Hindernis wurden ebenfalls fleißig angefeuerten. Etwas verwundert beobachteten wir einige Läufer, die nicht warten wollten und das Hindernis auf der Pussylane umliefen. Das kam für uns allerdings nicht in Frage und im Team mit helfenden Händen von oben, überquerten wir die Holzwand. Weiter ging es durch das beschauliche Sauerland in Richtung Cage Crawl und Rain Man. Als Legionäre durften Dimitri und ich das Rain Man nutzen und ersparten uns das Anstehen. Wir mussten rückwärts durch einen Wassergraben treiben, der von oben mit einem Bauzaun bedeckt und mit Wasser berieselt wurde. Am Cage Crawl, für die jungfräulichen Teilnehmer, hatte sich wieder eine große Warteschlange gebildet. Nach einigem Warten ging es dann für die komplette Hunsrückbande weiter durch die Feuchtgebiete. Danach erwartete uns das erste richtige Teamhindernis. Die Pyramid Scheme ist alleine nicht zu überwinden.

 

 

Wie der Ochs-vorm-Berg standen wir vor dieser glatten Pyramide. Kurzentschlossen wurde der erste hoch gehieft und der zweite direkt hinterher. Die nächsten kletterten dann an dem menschlichen Turm hoch und zogen die anderen nach. Ich, der Unterste, wurde dann von anderen Läufern hoch geschoben und von meinem Team gezogen. Oben angekommen verbrachten wir noch ein wenig Zeit damit anderen Läuferinnen und Läufern auf die Pyramide zu helfen. 

Weiter ging es bergab und wieder bergauf bis wir ans Huckepack kamen. Dort mussten wir unsere Teamkollegen 50 Meter huckepack nehmen und dann wurden getauscht. 

 

 

Als nächstes Hindernis folgte die Funky Monkey 2.0 von Quäse. 

Also war hangeln angesagt. Leider waren die Streben so rutschig, dass ich kurzer Hand ein weiteres Band nahm. 

Das Bad war allerdings komplett unnötig, denn bei der folgenden Mud Mile oder Mud Milf, wurde ich direkt wieder schlammig. Richtig schlammig. Mitten im Wald steckten wir nämlich knie- und elbogentief im Schlamm. So etwas hatte ich bisher noch nicht erlebt und ich habe nur gedacht, wenn jetzt ein Schuh im Matsch stecken bleibt, werde ich den nie im Leben wieder finden. Aber es ging alles gut und nach einiger Zeit und viel Mühe hatten wir das Schlammloch und den folgenden Hügel bezwungen. 12 Kilometer hatten wir bereits hinter uns und es ging immer noch auf und ab durch die Pampa. 

 

Plötzlich standen wir dann vor den Berlin Walls. Zwei Holzwände jeweils 4 Meter hoch. Mein Angsthindernis und auch alleine kaum zu bewältigen. Im Team mit Räuberleitern erklommen wir die beiden Wände. Ein anderen Teilnehmer wurde hier grade von den Sanitätern versorgt und scheint die Holzwände etwas unsanft und unkontrolliert verlassen zu haben. 

Als nächstes folgte Heuschnupfen, ein paar Heuballen im Wald, die es zu überwinden galt. Nach einer weiteren kleinen Laufstrecke kam der Birth Canal und eine weitere, lange Warteschlange. Die Sonne brannte und während wir warteten, dass wir durch den Birth Canal zu kriechen konnten, wurde der Himmel rabenschwarz, es wurde richtig kalt und es folgte ein weiterer Regenschauer.

 

 

Das Ziel war aber bereits in Sicht, aber vorher musste noch das Block Ness Monster bezwungen werden. Ein weiteres, neues Hindernis das nur gemeinsam überwunden werden kann. 

Dann kam das mit Abstand spektakulärst Hindernis, der King of the Swingers!

Eine riesige Konstruktion aus Stahlrohren und Traversen. Von einer ca. 3 Meter hohen Plattform muss man die Schaukel greifen, sich festhalten und an die Glocke Springen. Es folgt der Sturz in ein gewaltiges Wasserbecken. Von uns hat es nur Patrick geschafft die Glocke zu läuten. Allerdings sind einige ordentlich mit dem Rücken oder dem Bauch auf das Wasser aufgeschlagen. 

 

Nun waren wir fast am Ziel. Wir mussten "nur" noch Everst 2.0 überwinden, die riesige, rutschige Quarterpipe. Mein zweites Angsthindernis. 

 

 

Nach ein paar Anläufen und mit Hilfe von oben haben wir Fünf den Everst bestiegen. Wir halfen noch einigen Teilnehmern und begaben uns Richtung Ziel.

Dimitri und ich durften als Legionäre noch den Frequent Flyers' Club besuchen, um unser grünes bzw. blaues Headband zu holen. Als letztes Hindernis kam noch die Electroschock Therapy und wir waren alle 5 als Team, wohlerhalten im Ziel angekommen. 

 

 

Fazit

Es war in jeglicher Hinsicht ein krasser Samstag. Trotz der vielen Wetterumschwünge haben wir uns den Spass nicht verderben lassen. Die Hindernisse waren total spektakulär und die Strecke hatten es richtig in sich. Vor allem Höhenmeter. Wir waren ein mega Team und haben den Lauf zusammen echt gemeistert. Einziger Wermutstropfen waren diesmal die Wartezeiten. Wir haben an einigen Hindernissen gefühlte 20-30 Minuten warten müssen.

  

Nichtsdestotrotz hatten wir riesig Spass und wir freuen uns bereits auf den nächsten ToughMudder.

Vielen Dank an die komplette Hunsrückbande: Patrick, Sven, Johannes und Dimitri.

Das war einfach super und das müssen wir dringend wiederholen.

 

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Autor: Floh


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